Markenstrategie: Konzept und Vorgehen Markennamen von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen Marken- und Künstlernamen von Sängern, Schauspielern, Sportlern und sonstigen Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens Markenlogos: Wortmarke, Bildmarke/Symbole und Charaktere Slogans: Kurze,  markante Phasen zur Marke und ihrer USP
Markenwissen von A bis Z. Nicht mehr, nicht weniger!
 
 
 
   
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Palindrom
Wort oder Wortfolge, die sich vorwärts wie rückwärts gleichermaßen lesen lässt
und dabei den gleichen Sinn ergibt, vgl. z.B. Abba, Ata, Axa, Maoam, Omo, Otto und
Uhu (vgl. hierzu auch > Ambigramm)

Panel

Wiederholte > Befragung oder > Beobachtung eines gleichbleibenden Sachverhalts
bei einer gleichbleibenden Stichprobe von Einzelpersonen, Haushalten oder Unterneh-
men (Erhebungseinheit), meist in regelmäßigen Abständen und über einen längeren
Zeitraum hinweg (vgl. hierzu auch > Interview)

Paradessenz
(Paradessence)

ein von Alex Shakar in > Der letzte Schrei geprägter Begriff, der aus der Zusammen-
ziehung von "paradoxe Essenz" entstanden ist und so viel bedeutet wie "Sowohl-als-
Auch; Skakar selbst definiert den Begriff als "two opposing desires ... [a product] ... can promise to satisfy simultaneously" (Savage Girl 2001); im Marketing beschreibt Parad-essenz eine scheinbar schizophrene Strategie, entgegen gesetzte Qualitäten in einem Produkt zu vereinen, was sich aktuell beispielsweise in diversen Crossover-Designs in
der Automobilindustrie zeigt. Im Getränkebereich kann dies z.B. ein Kaffee sein, der in
der Kommunikation sowohl als anregend als auch als entspannend vermarktet wird. Im
Tourismus ermöglicht Paradessenz sowohl Abenteuer als auch Erholung (vgl. hierzu
auch > Neologismus)

Paradigma

Ein Paradigma bezeichnet Hellmann zufolge "das spezifisches Wahrnehmungs- und
Bewertungsschema einer bestimmten Forschergemeinde, mit dem sämtliche Forscher
ihren jeweiligen Gegenstandsbereich einheitlich beobachten und beschreiben
"
(Soziologie der Marke, 2003, S. 63); vgl. hierzu auch > Marktforschung

Paronym

allgemein das Ableiten von einem Stammwort bzw. ähnlich lautende Ausdrücke in verschiedenen Sprachen wie z.B. "Sommer" und "summer"; im Markenbereich sind
darunter ähnlich klingende Namen zu verstehen, die jedoch nicht ganz identisch sind,
wie z.B. "Frontier" und "Frontera" als Geländewagenmarken (vgl. > Homonym,
> Homophon
, > Homograph sowie > Polysem).

Patent

Bei einem Patent handelt es sich um das einem Erfinder oder seinem Rechtsnachfolger
vom Staat für sein Gebiet erteilte, zeitlich begrenzte Monopol für die wirtschaftliche
Nutzung einer Erfindung. Hierzu zählen u.a. Erzeugnisse, Vorrichtungen, chemische
Stoffe, Verfahren oder Verwendungsarten. Voraussetzungen für die Patentfähigkeit
sind:
> technische Erfindungen (und keine mathematische Methoden o.ä.)
> mit Neuheitscharakter (d.h. sie übersteigt den aktuellen Stand der Technik),
> die auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und
> eine gewerbliche Verwendung (Anwendbarkeit) ermöglichen
Sollten diese Voraussetzungen nicht erfüllt sein, so bietet sich alternativ die Anmeldung
als > Gebrauchsmuster an. Bei Vorliegen mehrerer gleicher, unabhängig voneinander
gemachter Erfindungen steht demjenigen das Patentrecht zu, der seine Erfindung als
Erster beim Deutschen Patent- und Markenamt (> DPMA) angemeldet hat (vgl. hierzu
auch > Gewerbliche Schutzrechte)

Übersicht mit ausgewählten Lexika & Glossaren zum Thema Marketing & Marken



Sollten Sie in unserem Markenglossar nicht fündig werden, dann können Sie uns gerne
den noch fehlenden Begriff mailen bzw. in unserer > Übersicht mit weiteren, aus-gewählten Lexika & Glossaren zum Thema Marketing & Marken recherchieren.



Peer Group
(Aspirantengruppe/
Referenzgruppe)

beschreibt eine Referenzgruppe, an deren Gruppenstandards sich eine Person orien-
tiert und zu der die Person gehört bzw. gehören möchte. Es handelt sich dabei stets
um eine Gruppe von Gleichaltrigen bzw. Gleichgestellten; als Sonderfall kann es sich
auch um eine Gruppe handeln, der ein Individuum gerne angehören möchte, bei der sie
aber aufgrund von Distanz kein Mitglied wird (z.B. bei einer Rockgruppe); vgl. hierzu
auch > Lebensstil und > Sinus-Milieus

Permission Marketing

bezeichnet Marketingkontakte, die nur nach Zustimmung von Kundenseite her erfolgen.
Von zentraler Bedeutung beim Permission Marketing ist die Selbstbestimmung des Kun-
den. Der Kunde erteilt aktiv die Erlaubnis zu Kommunikationsangeboten durch Unterneh-
men. Zugleich signalisiert er damit die Bereitschaft zum Dialog mit einem (werbenden) Unternehmen, vgl. z.B. Beck‘s Formel-1-News via SMS (vgl. hierzu auch > Virales Marketing)

Personenmarke

Bei einer Personenmarke handelt es sich um einen mit einer bekannten Person na-
mentlich verknüpften > Markennamen, z.B. Hugo Boss, Michael Schumacher oder
John Deere. Grundsätzlich lassen sich vier Funktioenn von Personenmarken unter-
scheiden: Personen als ...
> "Produkte" (z.B. Jil Sander),
> Unternehmensrepräsentanten (z.B. Claus Hipp),
> Testimonials in der Werbung (z.B. Thomas Gottschalk für Haribo) oder
> Namens- und Lizenzgeber (z.B. Zino Davidoff).
Vgl. hierzu auch > Celebtrity und > Lizenz.

Phonetik

Lehre vom Klang (z.B. eines Markennamens) und damit Ein Teilgebiet der Sprach-
wissenschaft, das sich mit den Vorgängen beim Sprechen beschäftigt (Laut- und Stimmbildungslehre); vgl. hierzu auch > Lautmalerei und > Markenklang)

Piktogramm
(Bildzeichen)

Stilisierte Darstellung (Bilderschrift), die eine bestimmte Information auf abstrakte Weise vermittelt bzw. Orientierungshilfe leistet, wie z.B. ein Wegweise am Flughafen;
vgl. hierzu auch > Logo und > Emblem

Plagiat
(Fälschung)


Rechtswidrige Nachahmung eines Produktes und/oder eines Markennamens, wobei
zwischen > Produktpiraterie und > Markenpiraterie unterschieden wird; vgl.
hierzu auch > Verwechslungsgefahr, > Kollisionsfälle und > Markenimitation

Point of Sale (POS)
(Point of Purchase,
kurz POP)

Ort, an dem ein Kauf getätigt wird, dem sogenannten Point of Sale oder Point of
Purchase. Im engeren Sinne ist mit POS bzw. POP die Kasse im stationären Einzel-
handel gemeint, im weiteren Sinne der Ort der Kaufentscheidung, z.B. am Regal im
Supermarkt.

Polysem

Ein Wort, das mehrere Bedeutungen in sich trägt, d.h. bei dem sich durch unterschied-
lichen Gebrauch eine Mehrdeutigkeit herausgebildet hat. So kann z.B. das Wort "Pferd"
für ein Tier, ein Turngerät oder eine Schachfigur stehen; bei Markennamen können auf
diese Weise gleichzeitig Hinweise z.B. auf die Zusammensetzung, die Zielgruppe und
die Persönlichkeit erreicht werden, wie "Neonardo" als Name einer Agentur für Leucht-
werbung deutlich macht (vgl. > Homonym, > Homophon, > Homograph sowie
> Paronym
).

Portmanteau
(Kofferwort/
Wortkreuzung)

> Kunstwort, das aus zwei Wortbestandteilen besteht, die miteinander zu einem neuen Begriff verschmolzen werden. Bekannte Beispiele aus dem allgemeinen Sprachge-
brauch sind Brunch (Breakfast + Lunch), Bollywood (Bombay + Hollywood), Denglisch
(Deutsch + Englisch), Motel (Motor + Hotel) und Mechatronik (Mechanik + Elektronik).
Im Marketing finden sich ebenfalsl unzählige begriffliche Neuschöpfungen von Fach-
begriffen, z.B. > Branduct, > Brandscape und > Brandalism und von Markennamen,
z.B. > Adecco, > Bionade und > Groupon (vgl. hierzu auch > Neologismus)

Positionierung
(Positioning)

Aktive Festlegung und Umsetzung der Stellung einer Marke im jeweils relevanten Markt; Sattler zufolge lässt sich eine Markenpositionierung beschreiben als "eine zielgerichtete Gestaltung der Stellung einer Marke im Markt im Hinblick auf (von Nachfragern sub-
jektiv wahrgenommene) zentrale Dimensionen .. durch Markenanbieter
" (Marken-
politik
, 2001, S. 88); Kroeber-Riel und Esch zufolge umfasst Positionierung "alle Maß-
nahmen, die darauf abzielen, das Angebot so in die subjektive Wahrnehmung der
Abnehmer einzufügen, dass es sich von den konkurrierenden Angeboten abhebt
und diesen vorgezogen wird.
" (Strategie und Technik der Werbung, 2004, S. 48)
Eng damit verbunden sind unternehmensstrategische Konzepte wie relative oder kom-
parative Wettbewerbsvorteile sowie wertorientierte Ansätze wie beispielsweise
> Unique Selling Proposition (USP)
.

Zu den Anforderungen an eine Erfolg versprechende Positionierung gehören:
> Relevanz und Konzentration (auf wenige Eigenschaften)
> Differenzierungsfähigkeit (Points of Difference)
> Dauerhaftigkeit (kaum imitierbar) und Zukunftsorientierung
> Flexibilität (bei sich verändernden Umweltbedingungen) und Kontinuität (Beibehaltung)
(vgl. hierzu auch > Repositionierung)

Mögliche Positionierungsdimensionen sind:
> Points of Parity: gleiche Positionierung (in einzelnen Dimensionen) wie der Wettbewerb
> Points of Difference: Differenzierung bei zentralen Positionierungsdimensionen
> Preis: Positionierung als > Luxusmarke oder > Premiummarke bzw. als
   > Handelsmarke oder > Zweitmarke
> Qualitätspositionierung: allgemein oder spezifisch (z.B. Volvo und Sicherheit)
> (Nicht-)Produkteigenschaft: technisch-physikalische Produkteigenschaften oder
   Markenpersönlichkeit bzw. Markenerlebnis
> Markenaktualisierung: Markenbekanntheit (und Aktualität) im Vordergrund

Prägnanz

Schärfe, Genauigkeit bzw. Knappheit des Ausdrucks; ähnlich wie die > Diskrimina-tionsfähigkeit zielt auch die Prägnanz darauf ab, das Wiedererkennen einer Marke
zu erleichtern, wobei folgende Merkmale Prägnanz steigernd wirken:
> Einfach: einfache Formen (Regelmäßigkeit, Geschlossenheit und Symmetrie)
> Einheitlich: Farblich und graphisch wenig strukturierte Flächen
> Kontrastreich: Starker Figur-Grund-Kontrast
(vgl. hierzu auch > Markenelemente)

Prägung
(Imprint)


Bei Prägungen handelt es sich um frühe Lernerfahrungen aus der Kindheit, die maß-
geblich vom sozio-kulturellen Umfeld und seinen Regeln, Normen und Werten beein-
flusst werden, größtenteils bereits im Alter von 7 Jahren angelegt sind, und (später)
Produkte und Marken mit Bedeutung belegen. Scheier und Held zufolge handelt es
sich bei Imprints um "tief in uns gespeicherte Bewertungen, die wir durch Beobachten
und direktes Erleben implizit gelernt haben - und die unser Verhalten auch später
massiv beeinflussen
" (Was Marken erfolgreich macht, 2007, S. 83); vgl. hierzu
auch > Rahmung und > Prospect Theorie

Premium-Handelsmarke

Form einer Handelsmarke, die über bestimmte Qualitätsvorteile verfügt, preislich auf
einem führenden Herstellermarken vergleichbaren Niveau liegt und im Rahmen einer
Präferenz-Strategie Anwendung findet; vgl. z.B. "Dual" von Karstadt (vgl. alternativ
> Gattungsmarke
und > Klassische Handelsmarke)

Premiummarke

Marke des Massenbedarfs, die im oberen Preis- und Qualitätsbereich angesiedelt und
auf Markenkäufer im Erlebnishandel ausgerichtet ist (vgl. alternativ > Luxusmarke,
> Markenartikel und > Billigmarke sowie > Trading-Up und > Trading-Down


Übersicht: Optionen im vertikalen Markenwettbewerb

Prestige ganz allgemein Ansehen und Geltung; in Bezug auf Marken lassen sich fünf Charakter-
istika und Motivationsgründe unterscheiden, die Marken Prestige verleihen können, wo-
bei zwischen drei interpersonellen und zwei persönlichen Effekten unterschieden wird:

> auffallend/sichbar/demonstrativ: > Veblen-Effekt (Zurschaustellung/Protzerei)
> einzigartig/exklusiv (unique): > Snob-Effekt (Nichtübereinstimmung, Nonkonformität)
> sozial: > Bandwagon-Effekt (Übereinstimmung, Konformität)
> emotional: > Hedonismus (Selbstverwirklichung)
> qualitätsbezogen: Perfektionismus (wiederholte Versicherung/Beruhigung)
Vgl. hierzu auch den englischen Fachartikel von Vigneron/Johnson über Prestige-
Seeking Consumer Behavior
(1999) sowie > Luxusmarke

Primärforschung
(Primary Research)
Erhebungsform der > Marktforschung, bei der zur Beantwortung einer konkreten
Fragestellung vom Unternehmen selbst Daten erhoben werden (vgl. hierzu auch
> Befragung
, > Beobachtung und > Experiment sowie alternativ bzw. er-
gänzend hierzu > Sekundärforschung)


Priming
Bahnung

beschreibt Heidel zufolge die "Anbahnung oder Vorbereitung von Gedächtnispro-
zessen.
" (Lexikon Konsumentenverhalten und Marktforschung, 2008, S. 140)
Es beschreibt den Vorgang der Aktivierung eines bestimmten Teils des assoziativen
Gedächtnisnetzwerkes, z.B. einen Markenknoten, durch die Wahrnehmung eines rele-
vanten Reizes. Dadurch werden alle Bestandteile im Gedächtnis, die stark mit dem
durch den Reiz aktivierten Teil (über Kanten) verknüpft sind, z.B. Markenattribute,
ebenfalls angesprochen und aktiviert (vgl. hierzu auch > Assoziatives Netzwerk
und > Limbisches System

Product Placement
(Produktplatzierung)

bezeichnet die deutlich sichtbare und damit werbewirksame Einbindung bzw. Platz-
ierung von Markennamen, -logos und/oder -produkten - meist gegen Entgelt - als reale
Requisiten in die Handlung von
> Kinofilmen (z.B. BMW Z3, Z8 bzw. 7er in "James Bond")
> TV-Serien (z.B. Nokia bei "Alias")
> TV-Shows (z.B. Haribo, DHL und Audi bei "Wetten dass")
> Büchern und > Zeitungsberichten (z.B. Bulgari in "The Bulgari Connection")
> Liedern (z.B. Adidas in "My Adidas" von Run-DMC)
> Videoclips (z.B. Marlboro in Sega-Rennspielen)
zur Anreicherung von Marken (> Markenanreicherung).

Die Entgeltlichkeit kann sich dabei von der kostenlosen Überlassung von Produkten
über die freie Gewährung von Dienstleistungen bis zur Zahlung von Geld erstrecken

(vgl. hierzu auch > Brand Name Placement).

Gemäß der 13. Änderung des Rundfunkstaatsvertrags (RStV) vom April 2010 lässt
sich ein Produktplatzierung definieren als "gekennzeichnete Erwähnung oder Dar-
stellung von Waren, Dienstleistungen, Namen, Marken, Tätigkeiten ... in Sendungen
gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung mit dem Ziel der Absatzförderung.
"
(§ 2, Abs. 2, Nr. 11) Das Gleiche gilt für die kostenlose Bereitstellung von Produkten
oder Dienstleistungen, "sofern die betreffende Ware oder Dienstleistung von bedeu-
tendem Wert ist
" (ebenda).

Seit April 2010 ist Product Placement auch in Deutschland zulässig, allerdings nur,
wenn deutlich darauf hingewiesen wird (z.B. im Abspann). Auch darf im Zuge der
Platzierung nicht unmittelbar zum Kauf oder zur Nutzung des Produktes bzw. der
Dienstleistung aufgefordert werden. Weitere Details finden sich im Arbeitspapier
"Was ist erlaubt und was nicht?" von Bretall / Kilian (zum >> Download).

Beachte: Während Product Placement unter den genannten Bedingungen seit April
2010 in Deutschland zulässig ist, ist > Schleichwerbung nach wie vor verboten!

Im Falle von offen gegenüber dem Kunden kommunizierter Zusammenarbeit ist häufig
von "Branded Entertainment" oder "Ad Funded Programming" die Rede, wie im Fall von
"Pampers TV" (RTL2) und der "Chart Show - powered by McDonald's" (Pro7), wo die
Werbepartner sogar Bestandteil des Namens der Sendung sind (vgl. hierzu auch die Entstehung des Begriffs "Soap-Opera"); Weitere Hinweise finden sich in der > News
"Product Placement
" vom Oktober 2004.

Produktlinienerweiterung
(Line Extension)

> Markendehnung innerhalb der bisherigen Produktkategorie(n), z.B. durch Variation (Anpassung) eines bestehenden Produktes an spezifische Bedürfnisse einzelner Kundensegmente; Sattler zufolge handelt es sich um einen "Markentransfer zwischen Produkten der gleichen Produktkategorie" (Markenpolitik, 2001, S. 71); vgl. hierzu auch
> Markenerweiterung

Produktpiraterie
(Product Piracy)

Widerrechtliche Nachahmung eines Produktes und Vermarktung unter fremder Marke,
wobei insbesondere das > Patent- und > Gebrauchsmusterrecht sowie das Urheber-
und > Geschmacksmusterrecht verletzt werden; Beispiel: Ritter Sport-Verpackung
und Markierung mit der Marke "Schmoki"; Dem > APM zufolge umfasst Markenpiraterie
"das verbotene Nachahmen und Vervielfältigen von Waren, für die die rechtmäßigen Hersteller Erfindungs-, Design- und Verfahrensrechte besitzen." (vgl. hierzu auch
> Markenpiraterie
, > Plagiat sowie unsere Expertenübersicht > Markenschutz)

Produktzugabe
Bei Produktzugaben handelt es sich Helm und Bley zufolge um "ein beliebtes Verkaufs-
förderungsinstrument, um Produkte für Konsumenten attraktiver zu gestalten und um Absatzsteigerungen zu generieren.
" (Kleine Absatzförderer, in: Absatzwirtschaft, 11/2007, S. 46) Einerseits können mit Produktzugaben Probierkäufe ausgelöst werden,
zum anderen lassen sich Wiederholungskäufe generieren. Ihre Wirkung in Form einer
positiven Beurteilung durch die Konsumenten hängt von ihrer Wertigkeit und dem funk-
tionalen Bezug zum Aktionsprodukt ab (vgl. hierzu auch > Sales Promotions)

Prospect-Theorie
Theorie der Präferenzbildung, die einerseits davon ausgeht, dass Verluste im Vergleich zu Gewinnen höher gewichtet werden, andererseits, dass die Beurteilung der Konsequenz (z.B. des Konsums einer Marke) als Gewinn oder Verlust und damit die (wörtlich übersetzt) "Aussichten" kontextabhängig sind (vgl. hierzu auch > Besitztumseffekt
und > Rahmung)

Prosument

ist ein von Alvin Toffler geprägter Begriff, mit dem er "produzierende Konsumenten"
bezeichnete (Die Zukunftschance, 1980). Toffler zufolge gibt es heute zwei Arten
von Märkten: Zum einen Märkte für bezahlte Produkte und Dienstleistungen, zum anderen
Märkte für unbezahlte Arbeit auf freiwilliger Basis. Neben Vereinsarbeit und Engagement
in Selbsthilfegruppen zählt hierzu heute insbesondere das quot;Mitmach-Internet" wie wir es seit > Web 2.0 kennen; ein paar Beispiele: Freunde und Bekannte empfehlen sich gegenseitig Produkte und Dienstleistungen weiter, auf Amazon.de (mit über 600.000 deutschsprachigen Rezensenten, von denen allein die Top 100 insgesamt fast 40.000 Kritiken verfasst haben), Ciao.de (allein mit 244 Test- und Erfahrungsberichten zu Note-
books der Marke Sony) und HolidayCheck.de (mit mehr als 420.000 Hotelbewertungen) werden Käufer zu Buchkritikern, zu Gutachtern elektronischer Geräte und zu Reiserat-
gebern (Kilian, Das 7. P im Marketing-Mix von Dienstleistungen, in: Köhler (Hrsg.) , Das
7. Gesetz
, 2007, S. 136); vgl. hierzu auch
> Open Source Marketing

Protected (P)
zeigt das Urheberrecht von medialen Inhalten (z.B. auf CDs und DVDs) an; es sollte auf
allen im Handel befindlichen Vervielfältigungsstücken des veröffentlichten Tonträgers
oder seiner Umhüllung angebracht werden (inkl. der Angabe der ersten Veröffent-
lichung des Werks); der heute übliche Einsatz des Zeichens "P mit Kreis" geht auf
Artikel 5 des Genfer Tonträgerübereinkommens von 1971 und Artikel 11 des
Rom-Abkommens von 1961 zurück (vgl. hierzu auch > Registered ®)

Prototypische Marke
(Masterbrand)

Marke, die eine Leistungskategorie dominiert und von einer großen Anzahl von Abneh-
mern als erste Marke (Top-of-Mind) mit der jeweiligen Kategorie in Verbindung gebracht wird. Ihre gedankliche Präsenz und die enge Verknüpfung mit einer Leistungskategorie
fürhen dazu, dass Prototypische Marken meist nur einen indirekten Markentransfer er-
möglichen, z.B.
> vertikal: Aufwertung oder Sub-Branding
> horizontal: Co-Branding oder Empfehlungsmarke
(vgl. hierzu auch > Brand Shaper und > Gattungsbegriff)

Pseudonym
(Parallelbezeichnung/
Künstlername/
Deckname/
Alias)

Ein Pseudonym ist ein fingierter Name, der besonders von Künstlern und Schriftstellern genutzt wird, um die wahre eigene Identität zu verbergen (griechisch "pseudonymos",
von "pseudo" für Täuschung und "onyma" für Name), was soviel bedeutet wie "mit
falschem" Namen (vgl. hierzu auch > Alias Name). Für die Wahl eines heute meist namensrechtlich geschützten Pseudonyms gibt es zahlreiche Gründe, z.B.:
> Furcht vor Verfolgung oder Skandalen
> Wunsch nach Individualität und Originalität
> Spaß am Verwirrspiel
So werden Allerweltsnamen beispielsweise klangvoller gestaltet: "Gustav Meyer" wird
zu "Gustav Meyrink", während schwierige und ungewöhnliche Namen oft vereinfacht werden. Z.B. wird aus "Nikolaus Günther Nakszynski" der Schauspieler "Klaus Kinski"; auch werden häufig lange Namen verkürzt, wie z.B. "Udo Jürgen Bockelmann" zu "Udo Jürgens". Einige Personen arbeiten zeitlebens unter einem Pseudonym, z.B. "Novalis", während andere nur für bestimmte Lebens- oder Schaffensperioden oder für beson-
dere Werke ihren Namen ändern, vgl. z.B. "Jasmin Wagner" alias "Blümchen" und
"Agatha Christie" alias "Mary Westmacott".
Viele Pseudonyme sind reine Phantasiegebilde, jedoch wird auch hin und wieder aus
den Buchstaben des richtigen Namens ein > Anagramm gebildet, z. B. "François
Rabelais" alias "Alcofrybas Nasier". Ähnliche Formen sind:
> Ananym: der wirkliche Name wird rückwärts gelesen wiedergegeben
> Kryptonym: enthält nur einzelne Buchstaben wie z.B. "-ky" von "Horst Bosetzky"
> Pseudoandronym: Frauen, die sich hinter Männernamen verbergen,
   z.B. "Karen Blixen" alias "Isak Dinesen"
> Pseudogynym: Männer, die sich hinter Frauennamen verbergen,
   z.B. "Prosper Mérimée" alias "Clara Gazul"
> Traduktionym: Übersetzung des wirklichen Namens in eine andere Sprache,
   z.B. "Georg Bauer" in "Georgius Agricola"
> Aristonym: Aufwertung des Trägers mit einem Adelstitel, z.B. "Lars von Trier"
> Hagionym: Ein Heiliger als Namensbestandteil , z.B. "Halldor Kiljan Laxness"
> Allonym: Vorgabe des Namens einer bekannten Persönlichkeit,
   z.B. "Pablo Neruda", der sich nach "Jan Neruda" benannte
> Geonym: Eine Ortsangabe als Namensbestandteil, z.B. "Stendhal"
> Phraseonym: Wiedergabe des Namens in Form einer Redewendung, z.B. "Farin Urlaub"


Public Relations
(PR)


siehe > Öffentlichkeitsarbeit
Pull-Strategie
(Nachfragesog/
Pull-Through-Effekt)
Prinzip der Nachfragestimulierung, bei der Stufen des Absatzkanals übersprungen
werden, um dadurch für die Marke einen Nachfragesog aufzubauen (zwecks Preis-
premium, Kundenbindung bzw. Auslistungsvermeidung); vgl. hierzu auch > Ingredient
Branding
und > Push-Strategie


Push-Strategie
Prinzip der Nachfragestimulierung, bei der die Marke in den Absatzkanal gedrückt wird,
um z.B. durch attraktive Rabatte oder Werbekostenzuschüsse höhere Mengen absetzen
zu können (vgl. hierzu auch > Pull-Strategie
)

Begriff vergessen?
Sollten wir einen wichtigen Markenbegriff vergessen haben , dann würden wir uns
über eine E-Mail von Ihnen an info@markenlexikon.com sehr freuen.


   

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