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Fachhandel

Gruppe von Betriebsformen des Einzelhandels, deren Sortiment auf bestimmte Branchen (z.B. Sportartikel oder Heimwerkerbedarf) ausgerichtet und tief gegliedert ist, fallweise
auch als "Spezialhandel" bezeichnet

Fachmarkt

Betriebsform des > Einzelhandels, die zwischen Fachgeschäft (hinsichtlich Sortiment)
und Verbrauchermarkt (hinsichtlich Standort, äußerem Erscheinungsbild und Preisniveau) angesiedelt ist wie z.B. Bau- und Drogeriemärkte

Factory Outlet
(Fabrikverkauf)

Verkaufsstellen von Herstellern, mit dem Zweck, überschüssige Waren oder Auslauf-
modelle zu vermarkten (vgl. z.B. WertheimVilage, DesignerOutlets Zweibrücken und
Outlet City Metzingen); bei räumlicher Zusammenlegung mehrerer Factory Outlets
spricht man von > Factory Outlet Centern

Eine Übersicht mit Factory Outlet Stores sortiert nach Branchen, Städten, PLZ,
Marken und Produkten finden Sie >> hier

Factory Outlet Center
(Fabrikverkaufszentrum)

Verkauf von Markenartikeln der Vorsaison, von Sonder- und Musterkollektionen, von
Überproduktionen und Restposten sowie teilweise auch von B-Ware (2. Wahl) um 30%
bis 70% günstiger in eigens dafür errichteten Einkaufsdörfern, so genannten Fabrikver-kaufszentren (großflächiger Einzelhandel); es handelt sich bei Factory Outlet Centern
(FOC) stets um eine Betriebs- und Vertriebsform des Einzelhandels, bei der mehrere Hersteller ihre Markenartikel an einer gemeinsamen Verkaufsstätte verbilligt anbieten.
Kürzere Produktzyklen zwingen Markenhersteller, insbesondere in der Modebranche,
ihre Kollektionen in großem Stil loszuschlagen, um hohe Lagerkosten zu vermeiden.
Diese Aufgabe übernehmen FOC.

In der Regel werden Fabrikverkaufszentren von einem Betreiber zentral geplant, reali-
siert, verwaltet und gemanagt (z.B. > Value Retail). Neben einer geringen Basismiete
sind eine Umsatzbeteiligung von 12,5% zuzüglich einer Servicegebühr von 3-5% fällig.
Der jährliche Quadratmeterumsatz in den Geschäften liegt bei durchschnittlich von
3.000 bis 5.000 Euro. Dies führt dazu, dass die Renditen bei bis zu 17% liegen, wohin-
gegen klassische Shopping-Center maximal 10% erreichen und traditionelle Vertriebs-
formen des Handels bereits mit 6-7% als besonders erfolgreich gelten.

Zu den wichtigsten Standortfaktoren zählen:
> Weiträumiges Einzugsgebiet mit ausreichend potenziellen Käufern (insb. Großstädte)
> Nähe zu Touristenattraktionen (Schlösser, Parks, Naherholung)
> Nähe zu traditionellen Reiserouten (Autobahnnähe)

Unseren Newsbeitrag mit weiterführenden Informationen und Verlinkungen zu 20
europäischen Outlet Centern finden Sie > hier

Familienmarke
(Markenfamilie)


Breite der Herstellermarkenstrategie: Vermarktung mehrerer Leistungen unter einer
Marke, z.B. Nivea (Beiersdorf), Milka (Kraft) und Ford; alle Marken einer Familie tragen
den gleichen Namen, können aber individuell durchaus verschieden sein; Esch und Bräutigam zufolge ist dann von Familienmarken die Rede, wenn "alle Produkte einer
Produktlinie bzw. Produktbereichs unter einer Marke geführt [werden]
" (in: Esch/Tom-
czak et al., Corporate Brand Management, 2004, S. 132); auch Produktgruppen-
oder Range-Marke genannt; vergleichbar mit > Warengruppenmarken und Seg-mentmarken des Handels; vgl. hierzu auch > Dachmarke


Farbmarke
(Colour Mark per se)


Eine Farbmarke bezeichnet Farben und Farbzusammenstellungen, die markenrechtlich
geschützt sind (vgl. > Markengesetz). Voraussetzung für die Schutzfähigkeit ist u.a.,
dass die Farbgebung kein funktionell notwendiges Produktmerkmal darstellen darf; vgl. hierzu auch > Formmarke sowie > Waren- und Dienstleistungsmarken


Fibonacci-Zahlenreihe

Auf den gleichnamigen italienischen Mathematiker zurückgehende unendliche Zahlen-
reihenfolge, die vielfach im Markenmanagement bei der Festlegung von Proportionen
(z.B. von > Logos) oder Rhythmen (z.B. von > Jingles) Anwendung findet; Leonardo
Fibonacci (1170-1250) führte Mitte des 12. Jahrhunderts das arabische Zeichensystem
ein, das die römischen Zahlen ablöste und entdeckte verblüffende Gesetzmäßigkeiten
in Zahlenfolgen; bei der nach ihm benannten Summenzahlenreihe addieren sich die zwei,
jeweils voran stehenden Zahlen zur nächsten: Zn = Zn-1 + Zn-2
Daraus ergibt sich der charakteristische Rhythmus 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89 etc.
(vgl. hierzu auch > Goldener Schnitt, > Ästhetik, > Stil und > Symmetrie)

First-Choice-Brand-Effect

mit Hilfe > bildgebender Verfahren gewonnene Erkenntnis des > Neuromarketings, dass pro Warengruppe und Testperson nur eine Marke in der Lage ist, den Kaufent-
scheidungsprozess zu emotionalisieren

Flagship-Store

eigenbetriebene, exklusive Filialen in geringer Anzahl, meist in internationalen Metropolen
wie New York Paris und Tokyo, die das komplette Sortiment einer (Luxus-)Marke an-
bieten, die Identität und den Lifestyle der (Luxus-)Marke vermitteln, qualitative Standards setzen und selbst zum Markenimage beitragen, wobei zur Zielgruppe primär Stamm-
kunden gehören (vgl. hierzu auch > Luxusmarke)

Formmarke
(Dreidimensionle Marke/
Three-Dimensional Mark)


Eine Formmarke bezeichnet dreidimensionale Gestaltungen, einschließlich Warenform
und Verpackung, die markenrechtlich geschützt sind (vgl. > Markengesetz). Schutz-
fähig sind dabei sowohl produktunabhängige Formen (z.B. die "lila Kuh" von Milka) als
auch Warenformen (z.B. die Dreiecksform der Toblerone-Verpackung) und Verpack-
ungsformen (z.B. Flasche von "Dimple"-Spirituosen); vgl. hierzu auch > Farbmarke
sowie > Waren- und Dienstleistungsmarken


Framing-Effekt

Annahme der Kommunikationsforschung, dass Wahrnehmungen (von Marken) und
Entscheidungen zwischen Alternativen stark von der Art der Präsentation, dem so
genannten Rahmen oder Kontext der Situation, abhängig sind. Hierzu Scheier und
Held: "Starke Marken wirken als Frame, als Referenz- und Bedeutungsrahmen für
das Produkt." (Was Marken erfolgreich macht, 2007, S. 61) Vgl. hierzu auch
> Carry-over-Effekt
, > Spill-over-Effekt, > Sleeper-Effekt, > Wear-out-Effekt,
> Recency-Effekt und > Halo-Effekt

Franchisevertrag

Franchiseverträge beschreiben Burmann, Meffert und Blinda zufolge "eine sehr enge Kooperation zwischen Markeninhaber (Franchisegeber) und einem beziehungsweise
in den meisten Fällen vielen Vertriebspartnern (Franchisenehmer)
" (Markenmanage-ment, 2005, S. 205), weshalb meist auch von Vertriebslizenzen die Rede ist (vgl. hier-
zu auch > Franchising und > Lizenzierung)

Franchising

Vertikales Vertriebssystem, bei dem der Kontraktgeber (Franchisor) auf Basis einer langfristig angelegten Kooperation rechtlich selbständigen Kontraktnehmern (Fran-
chisees) gegen eine Franchisegebühr (Royalty) das Recht einräumt, Leistungen unter Nutzung des Markennamens des Franchisegebers anzubieten (Vertriebslizenz): "Der Franchisegeber gibt die Erlaubnis, seine Geschäftsidee - also Namen, Know-how und Marketing - zu nutzen. Der Franchisenehmer führt die Niederlassung im Rahmen eines festgelegten Konzeptes - aber auf eigenes Risiko." (Schlesiger/Ullrich, Reduziertes Ri-
siko, in: Capital, 9/2005, S. 73).Dem Deutschen Franchise-Verband zufolge lässt sich
Franchising definieren als "vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbstständiger Unternehmer auf der Basis eines vertraglichen Dauerschuldverhält-
nisses. Dieses System tritt auf dem Markt einheitlich auf und wird geprägt durch das
arbeitsteilige Leistungsprogramm der Systempartner sowie durch ein Weisungs- und
Kontrollsystems zur Sicherstellung eines systemkonformen Verhaltens. Das Leistungs-
programm des Franchise-Gebers besteht aus einem Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, dem Nutzungsrecht an Schutzrechten, der Ausbildung des Franchisenehmers und der Verpflichtung des Franchisegebers, den Franchisenehmer laufend und aktiv zu unterstützen und das Konzept ständig weiterzuentwickeln. Der Franchisenehmer ist im eigenen Namen und auf eigene Rechnung tätig; er hat das
Recht und die Pflicht, das Franchise-Paket gegen Entgelt zu nutzen. Als Leistungs-
beitrag liefert er Arbeit, Kapital und Information." (Existenzgründung mit System, 2003,
S. 3 (vgl. hierzu auch > Franchisevertrag und > Lizenzierung)

Freihaltebedürfnis

Ein Freihaltebedürfnis liegt nach § 8 Abs. 2 des > Markengesetzes vor, wenn ein
Allgemeininteresse (insb. der Wettbewerber) an der Freihaltung bestimmter Zeichen
oder Angaben besteht. Hierzu zählen insbesondere Konkretisierungen der gekenn-
zeichneten Waren nach ihrer Beschaffenheit, Art, Menge sowie ihrer geographisch-
en Herkunft (> Geographische Herkunftsangaben) oder der Herstellungszeit, aber
auch Angaben, die im allgemeinen Sprachgebrauch zur Warenbezeichnung üblicher-
weise herangezogen werden. Nicht davon betroffen sind Abwandlungen von frei-
haltebedürftigen Begriffen; vgl. hierzu auch > Markenschutzentstehung

Fünf Sinne
(Five Senses)

Zu den fünf, die > Wahrnehmung des Menschen prägenden Sinnen zählen der ...
> Sehsinn (> visuell)
> Hörsinn (> auditiv)
> Tastsinn (> haptisch)
> Geruchssinn (> olfaktorisch)
> Geschmackssinn (> gustatorisch)
Hierzu Kilian: "Während des Wahrnehmungsprozesses nehmen die räumlich vonein-
ander getrennten Sinnesorgane Informationen über weitgehend unabhängige Sinnes-
kanäle auf, um sie anschließend zu einem ganzheitlichen Bild zusammenzufügen."

(Multisensuales Markendesign als Basis ganzheitlicher Markenkommunikation, in: Flor-ack/Scarabis/Primosch (Hrsg.), Psychologie der Markenführung, 2007, S. 326)
Aus Sicht der Markenkommunikation gibt es dabei Kilian zufolge zu beachten, dass
"Marken bewusst und gewollt oft nur mono- oder duosensual [kommunizieren], das
heißt auf einem oder zwei Sinneskanälen - meist visuell und akustisch."
(ebenda,
S. 323); vgl. hierzu auch > Synästhesie und > Irradiation

Übersicht mit ausgewählten Lexika & Glossaren zum Thema Marketing & Marken



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