| Phasen der Namensfindung (Teil 
                      1)
 Markennamen sind fast immer zentraler Bestandteil der Markenpolitik. 
                      Neben der Überprüfung bestehender
 Namen im Hinblick auf Ihre Wirkung, ist es häufig sinn-
 voll, bestehende Markennamen zu modifizieren oder
 durch neue zu ersetzen. Letzteres ist insbesondere
 bei innovativen Leistungen und/oder der Erschließung
 neuer Märkte von Relevanz. Der Prozess der Marken-
 findung lässt sich in 6 Phasen ZIeldefinition, Ent-
 wicklung, Beurteilung, Ranking, Auswahl und
 Schutz (Akronym "ZEBRAS") einteilen:
 
 (1) Zieldefinition
 Bei den Namenszielen gilt es drei zentrale Aspekte 
                      zu berücksichtigen: Psychologische, rechtliche und 
                      handhabungstechnische Ziele. Bei den psychologischen Ziele 
                      stehen Aktivierungsgrad, Schnelligkeit der Wahrnehmung, 
                      Grad der Lernbarkeit und Herbeiführung positiver Assoziationen 
                      im Fordergrund. Rechtliche Schutzfähigkeit zielt auf 
                      die räumliche, sachliche und zeitliche Absicherung 
                      des Markennamens. Die Handhabungsfähigkeit von Marken 
                      als Zielparameter schließlich sorgt dafür, dass 
                      die graphische Umsetz-
 barkeit in Logos und Slogans, aber auch die Integrier-
 barkeit in das vorhandene Markenportfolio und die Unternehmensstrategie 
                      gewährleistet ist.
 
 Nähere Informationen zum ZEBRAS-Vorgehen ent-
 nehmen Sie bitte meinem FAZ-Artikel  vom 6.9.2006:
 >> FAZ-Beitrag von K. Kilian
 
 
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 Hinweise zum Lexikon der 
                      Markennamen
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 (2) Entwicklung
 In der zweiten Phase der Entwicklung und Kreation
 von Markennamen werden häufig Kreativitätstechniken, 
                      Computerprogramme, Datenbanken und Nachschlage-
 werke eingesetzt. Vielfach bieten es sich auch an, Mitarbeiter 
                      und Kunden im Rahmen von Wettbewerben
 und Gewinnspielen an der Namensfindung Teil haben
 zu lassen. Professionelle Namensagenturen können ebenfalls 
                      einbezogen werden.
 
 Typische Markennamensformen
 
 
 (3) Beurteilung
 Für die Namensideen gilt es in Phase 3 Kriterien 
                      für die Beurteilung festzulegen. Diese leiten sich 
                      aus den Namenszielen (Phase 1) ab und sollten vor der tat-
 sächlichen Bewertung festgelegt werden.
 
 Zu den 5 Hauptprinzipien von Markennamen gehört
 Latour zufolge, dass sie
 > auffallen,
 > sich abgrenzen lassen und eine eigene
 Sphäre besetzen können,
 > nicht geographisch oder zeitlich einengen,
 > eher suggerieren als beschreiben und
 > juristisch einwandfrei sind.
 
 Vielfach ist eine Gewichtung der einzelnen Bewertungs-kriterien 
                      empfehlenswert. Zu den allgemeinen Anforder-ungen zählen 
                      (Akronym "SUPER"):
 > Simple (Einfachheit)
 > Unique (Einzigartigkeit)
 > Protectable (Schutzfähigkeit)
 > Eloquent (Ausdrucksstärke)
 > Recallable (Erinnerbarkeit)
 
 
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